Das ist Peter Krieg in einer dramatischen Einstellung am Ende seiner «phantastischen Reportage» über die Bahnhofstrasse in Zürich. Der Schnee steht ihm bis zur Hüfte, Haar und Brille sind eisverkrustet und seine Lippen drohen, mit dem Mikrofon zu verkleben. «Möglicherweise», so erklärt er zum Abschied, sei er «selbst mittlerweile vom Packeis-Syndrom infiziert» und müsste sich «dringend einer Wärmekur unterziehen». Die Einstellung zeigt das Ausmass der myste- riösen Epidemie, der die Reportage nachspürt. Sie ist aber auch ein Appell an die Zuschauer, «es in Ihrer Stadt nicht so weit kommen zu lassen: Tun Sie etwas, setzen Sie sich zur Wehr, richten Sie ein warmes, ein nacktes Chaos an, und lassen Sie die kalten Kräfte der Ordnung nicht auch Ihre Leben einfrieren. Es ist noch nicht zu spät. Guten Abend!» Doch der zuständige Fernsehdirektor hielt sie für einen «Aufruf zur Gewalt, der mit dem Rundfunkgesetz nicht vereinbar sei», und liess sie entfernen. Eine Reaktion, die nicht überraschte, war sie doch ein weiterer Beweis für die Existenz dieser schrecklichen Seuche.
MOMENTAUFNAHME