MARKUS SCHÖNHOLZER

«FILMMUSIK HILFT»

MOMENTAUFNAHME

Filmmusik hilft uns, daran zu glauben, dass Rocky wirklich boxen und Skippy nicht nur hüpfen kann, Aliens Heimweh empfinden und Roboter ein Gefühlsleben haben, in manchem Frosch ein Prinz steckt, es heute noch Sinn macht, einen Stummfilm zu drehen, der Satz «And they lived happily ever after» kein völliger Schwachsinn ist, Riesenaffen ein weiches Herz für Blondinen haben, Blondinen ein weiches Herz für Riesenaffen, der weisse Hai nicht mehr allzu weit weg ist, Bösewichte meist an einer schweren Jugend leiden, Schauspielertränen echt sind, der Wilde Westen wirklich wild war, Pferde und Hunde Menschen lieben, der Underdog nicht zwingend unten bleiben muss, gleich jemand stirbt, gleich noch einer stirbt, alle Kids an amerikanischen Highschools singen können, der Präsident der Vereinigten Staaten noch was zu sagen hat, die Guten immer gewinnen, der weisse Hai inzwischen ganz in der Nähe ist, sich die beiden verklemmten Verliebten dann schon noch küssen werden und Sex am sandigen Sandstrand was äusserst Angenehmes ist.

Markus Schönholzer
*1962 in Buffalo, New York, ist ein musikalischer Entdeckungsreisender, der Genregrenzen souverän ignoriert. Er schreibt Werke für Shows, Theater, Musicals, Film und Tanz. Seine Arbeiten mit diversen Rock- und Jazzfor­mationen wurden 1999 mit dem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit den Regisseuren und Autoren Charles Lewinsky, Werner Düggelin, Hannes Glarner, Andri Beyeler oder etwa auch Niklaus Helbling führte den Komponisten und musikalischen Leiter quer durch die freie Theaterszene, zu den Salzburger Festspielen sowie an die grossen Theaterhäuser in Köln, Berlin, Hamburg, Basel und Zürich. www.markus-schoenholzer.ch
(Stand: 2013)
[© cinemabuch – seit über 60 Jahren mit Beiträgen zum Schweizer Film  ]