Für uns Maskenbildner/-innen sind die Problemzonen anderer das tägliche Brot. Oft liegen das Wohlbefinden und damit auch die schauspielerische Leistung des Darstellers in unseren Händen. So war es auch mit der Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer im Film Goliath. Besonders fasziniert hat mich, dass sie kompromisslos alles mit sich hat machen lassen, von künstlichen Schwangerschaftsbäuchen bis zu Dutzenden verschiedenen Looks und ebenso vielen Haircuts. Dieser Mut, so viele Facetten von sich preiszugeben, hat mich begeistert. Ihr Vertrauen motivierte mich zu einer Höchstleistung. In der letzten Nacht sagte mir die sonst «komplimentscheue» Frau Fritzi Bauer, dass sie sehr wohl gesehen habe, dass ich, egal ob übermüdet von einer Partynacht oder wütend wegen der Produktionsumstände, immer das Schönste aus ihr herausgezaubert habe. Genau solche Momente sind es meiner Meinung nach, für die sich all die hart erarbeitete Engelsgeduld, jede der vielen Stunden Make-up-Auftragen und die täglichen Gesichtsmassagen lohnen.
MOMENTAUFNAHME
aufgewachsen in Stans (NW), heute wohnhaft in Zürich. Sie besuchte die Kunstschule Luzern, darauf folgte die Ausbildung als Make-up-Artistin in Zürich sowie als staatlich anerkannte Maskenbildnerin für Film und SFX in Deutschland. Seit 2008 arbeitet sie international als freischaffende Make-up-Artistin und Maskenbildnerin für Film, Werbung und Fotografie. LAURA WALDE *1988, hat Filmwissenschaft und Anglistik an der Universität Zürich studiert. Schon während ihres Masterstudiums hat sie als Programmer für die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur gearbeitet. Ihre Masterarbeit verfasste sie zum Thema «Curating and/or Programming: An Attempt at Conceptualization in the Context of the Short Film Festival». Heute ist sie in der Co-Leitung der Schweizer Jugendfilmtage und weiterhin im Programmteam der Kurzfilmtage tätig.
(Stand: 2018)