Charlène (Charlotte Dumartheray) und Ryan (Kiyan Khoshoie) sind ein eingespieltes Duo. Das ist eine wichtige Voraussetzung in der Rock-n-Roll-Akrobatik – dem Paartanz, bei dem es auf schnelle Bewegungen und Synchronität ankommt. Mit vollem Eifer bereiten sich die beiden auf einen bevorstehenden Wettkampf vor: Sie üben ihre Kür, setzen ihr schönstes Lächeln auf und interviewen sich gegenseitig, um den Fragen der Presse standzuhalten. Während der Proben sprühen die beiden meist vor guter Laune. Doch je näher der Tag X rückt, desto grösser wird die Anspannung.
In der stimmungsvollen Eröffnungsszene des Spielfilms Kick Ball Change (2024) führen Charlotte Dumartheray und Kiyan Khoshoie im Scheinwerferlicht eine Tanzroutine zu treibender Musik auf. Das Publikum wird mit der Gestaltung dieser Eingangssequenz aber auf eine falsche Fährte geführt, denn der Rest des Films ist weit weniger spektakulär inszeniert. Kunstvolle Beleuchtung oder musikalische Untermalung, die aus dem reinen Tanz eine bühnenreife Performance machen, werden vermieden.
Dadurch erhält der Film eine fast dokumentarische Qualität. Minutiös hält Regisseurin Géraldine Rod die Vorbereitungen des Tanzduos fest. Man sieht die beiden ausschliesslich beim Training, ihr sonstiger Alltag interessiert Rod nicht. Auch die Dialoge kreisen um das Tanzen und das Turnier. Bezeichnenderweise wurde der Film nach einem Tanzschritt aus der Rockakrobatik benannt, der auf Wiederholung setzt und damit einer Schleife gleicht, in der man sich selbst einschliesst. Auch die Hauptfiguren scheinen sich in einer Schleife zu befinden: Trotz Konflikten und Rückschlägen raffen sie sich immer wieder auf und beginnen von vorne.
Formal zeichnet sich Kick Ball Change durch eine aussergewöhnliche Schlichtheit aus: Es ist ein Zwei-Personen-Stück, das weitgehend auf Musik verzichtet (erstaunlich für einen Tanzfilm), viele statische Totalen oder Halbtotalen enthält und sich auf einen Schauplatz beschränkt. Fast die gesamte Handlung spielt sich in einer Turnhalle ab, sodass eine zeitliche Orientierung nicht gegeben ist. Die lose Zeitorientierung ist aber auch darauf zurückzuführen, dass die beiden Darstellenden immer die gleiche Kleidung tragen.
Kick Ball Change basiert auf einem Bühnenstück, das Dumartheray und Khoshoie 2022 im Théâtre du Grütli in Genf uraufgeführt haben. Als mittellanger Film von knapp 50 Minuten hält der Stoff aber nicht her. Die sich gebetsmühlenartig wiederholenden Tanzroutinen machen den Film langatmig. Zwar vermitteln die endlosen Trainingseinheiten die Leidenschaft und harte Arbeit der beiden Hauptfiguren, doch mit der Zeit stellt sich Langeweile ein, die auch das Charisma der Schauspieler_innen nicht wettmachen kann.
In der stimmungsvollen Eröffnungsszene des Spielfilms Kick Ball Change (2024) führen Charlotte Dumartheray und Kiyan Khoshoie im Scheinwerferlicht eine Tanzroutine zu treibender Musik auf. Das Publikum wird mit der Gestaltung dieser Eingangssequenz aber auf eine falsche Fährte geführt, denn der Rest des Films ist weit weniger spektakulär inszeniert. Kunstvolle Beleuchtung oder musikalische Untermalung, die aus dem reinen Tanz eine bühnenreife Performance machen, werden vermieden.
Dadurch erhält der Film eine fast dokumentarische Qualität. Minutiös hält Regisseurin Géraldine Rod die Vorbereitungen des Tanzduos fest. Man sieht die beiden ausschliesslich beim Training, ihr sonstiger Alltag interessiert Rod nicht. Auch die Dialoge kreisen um das Tanzen und das Turnier. Bezeichnenderweise wurde der Film nach einem Tanzschritt aus der Rockakrobatik benannt, der auf Wiederholung setzt und damit einer Schleife gleicht, in der man sich selbst einschliesst. Auch die Hauptfiguren scheinen sich in einer Schleife zu befinden: Trotz Konflikten und Rückschlägen raffen sie sich immer wieder auf und beginnen von vorne.
Formal zeichnet sich Kick Ball Change durch eine aussergewöhnliche Schlichtheit aus: Es ist ein Zwei-Personen-Stück, das weitgehend auf Musik verzichtet (erstaunlich für einen Tanzfilm), viele statische Totalen oder Halbtotalen enthält und sich auf einen Schauplatz beschränkt. Fast die gesamte Handlung spielt sich in einer Turnhalle ab, sodass eine zeitliche Orientierung nicht gegeben ist. Die lose Zeitorientierung ist aber auch darauf zurückzuführen, dass die beiden Darstellenden immer die gleiche Kleidung tragen.
Kick Ball Change basiert auf einem Bühnenstück, das Dumartheray und Khoshoie 2022 im Théâtre du Grütli in Genf uraufgeführt haben. Als mittellanger Film von knapp 50 Minuten hält der Stoff aber nicht her. Die sich gebetsmühlenartig wiederholenden Tanzroutinen machen den Film langatmig. Zwar vermitteln die endlosen Trainingseinheiten die Leidenschaft und harte Arbeit der beiden Hauptfiguren, doch mit der Zeit stellt sich Langeweile ein, die auch das Charisma der Schauspieler_innen nicht wettmachen kann.