1994 war ich ein Teenager und schon damals völlig vernarrt in Filme. Natalie Portman hat mich in ihrer Rolle als Mathilda beeindruckt. Mathilda ist ein Mädchen, das sich am Mörder seines kleinen Bruders rächen will. Ein Mädchen, das vor nichts zurückschreckt, seine Angst zu bändigen versucht und einen unkonventionellen Weg verfolgt. Eigentlich legt Mathilda ein männlich konnotiertes Verhalten an den Tag, während sie sich in ihrer Identität als Mädchen trotzdem treu bleibt. Mathilda hat die Rebellin in mir angesprochen. Ich, eine Seconda, die bis dahin versuchte, so schweizerisch und unsichtbar wie nur möglich zu sein, habe gemerkt, dass es in Ordnung ist, anders zu sein, und dass es okay ist, der Gesellschaft zu trotzen und nicht alles zu akzeptieren. Noch heute vermisse ich viel zu oft die starken, unkonventionellen und rebellierenden Frauen im Kino. Natalie Portman wurde für die Rolle der Mathilda aus über 2000 Bewerberinnen ausgewählt. Sie war zu diesem Zeitpunkt knapp 12 Jahre alt. Seither hat sie sich nicht gescheut, unbequeme Rollen anzunehmen und für ein anderes Frauenbild zu kämpfen.
MOMENTAUFNAHME
*1978, Wirtschafts-Masterabschluss an der Universtität Zürich, CAS Kulturmanagement-Absolventin. Zurzeit studiert sie an der Kunsthochschule Basel am Institut Hyperwerk – postindustrielles Design. Ivana ist Festivalleiterin der Schweizer Jugendfilmtage in Zürich und Programmerin für die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur, sowie für das älteste Openair-Kino «Film am See» in der Roten Fabrik in Zürich. Sie ist ehemalige Vereinspräsidentin der Kino Nische in Winterthur und war im Vorstand Zürich für den Film tätig.
(Stand: 2021)